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Die erste deutsche Republik
Berlin, 9. November 1918: Der Waffenstillstand ist noch nicht unterzeichnet und in der deutschen Hauptstadt ist die Stimmung angespannt. Das arbeitende Volk möchte in großer Zahl streiken, obwohl die Straßen mit Truppen gesäumt sind. Werden sie den Tag überhaupt überleben? Einige Stunden später, um 14 Uhr, ruft Philipp Scheidemann von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands die Republik aus. Die erste deutsche Demokratie ist geboren.
Die Weimarer Republik erhielt ihren Namen von der Stadt Weimar, in der 1919 die verfassungsgebende Versammlung stattfand. Sie bestand bis 1933, als die Nazis zusammen mit der DNVP die Macht übernahmen. Die Zeit von ihrer Gründung bis zur ihrem Niedergang lässt sich in drei Abschnitte unterteilen.
Von 1918 bis 1923 litt die Weimarer Republik unter schweren Problemen wie Hyperinflation und politischem Extremismus. Hinzu kamen diverse Putschversuche von links und rechts sowie die ungelöste Reparationsfrage gegenüber den Siegermächten des Ersten Weltkriegs.
Von 1924 bis 1929 gelang es der Weimarer Republik, die finanzielle und politische Stabilität wiederherzustellen. In diesen Goldenen Zwanzigern genoss die Republik relativen Wohlstand und es begann eine Blütezeit der deutschen Kunst, Kultur und Wissenschaft.
Die Weltwirtschaftskrise von Ende 1929 traf die junge Republik jedoch besonders hart. Die daraus folgende hohe Arbeitslosigkeit sowie zahlreiche Gewalttaten wie der Blutmai und der Altonaer Blutsonntag führten zum Zusammenbruch der Koalitionsregierung. Ab März 1930 regierten verschiedene Kanzler mit Hilfe von Notstandsbefugnissen, die von Reichspräsident von Hindenburg erteilt worden waren. Diese Zeit endete mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933.
Der Wandel einer demokratischen Revolution zu einer nationalsozialistischen Tyrannei in nur 14 turbulenten Jahren ist das Thema von Weimar. In diesem asymmetrischen Spiel führt ihr jeweils eine der bedeutenden politischen Parteien jener Zeit: SPD, Zentrum, KPD und DNVP. Deren Spektrum reicht von links bis rechts, von demokratisch bis radikal. Jede Partei verfolgt eigene Ziele und verwendet unterschiedliche Mittel, um diese zu erreichen. Während die radikalen Parteien (KPD/DNVP) Putschversuche unternehmen, um die Republik zu stürzen, versuchen die demokratischen Parteien (SPD/Zentrum) die noch junge Demokratie zu verteidigen. Als kartengesteuertes Spiel enthält Weimar über 150 einzigartige Karten, mit denen ihr eure Strategie und Handlungen steuert. Dabei kann jede Karte für ihr Ereignis, für politische Debatten oder für Aktionen in den Städten gespielt werden.
Der Kampf um die Demokratie findet auf zwei Ebenen statt. Auf politischer Ebene bringt ihr wichtige Themen in die öffentliche Debatte ein und versucht diese zu gewinnen. Viele Sitze im Parlament ermöglichen eine Regierungsbeteiligung – oder eine starke Opposition. Außenpolitische Verhandlungen können die wirtschaftliche Lage verbessern, stärken aber zugleich die nationalistischen Kräfte. In den Straßen ringt ihr um die Vorherrschaft in den Städten. Stärkt eure politische Basis durch Demonstrationen und schickt eure Truppen und paramilitärischen Verbände in den Kampf.
Die Bedrohungen sind vielfältig. Wird die Weimarer Republik überleben? Oder wird sie im Chaos versinken oder gar in die Hände der Nazis fallen? Es liegt an euch.